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Ettore Sottsass (1917-2007)

Der österreichisch-italienische Designer Ettore Sottsass war einer der bedeutendsten und gleichzeitig unkonventionellsten Gestalter des 20. Jahrhunderts. Bekannt wurde er für seine Entwürfe für den Bürogerätehersteller Olivetti und als Gründungsmitglieder des Designkollektivs Memphis in den 1980er Jahren.

 

 

Aus dieser Zeit stammen auch Sottsass‘ berühmteste Werke, die wegweisend für die Formensprache des postmodernen Designs wurden. Die schrillen Farben, Muster und Formen der Memphis-Objekte waren inspiriert von Motiven aus dem Alltag, der Popkultur und den außereuropäischen Kulturen, die Sottsass auf vielen Reisen seit den 1960er Jahren kennengelernt hatte. 

 

So entstanden ikonische Objekte wie das Bücherregal Carlton (1981), die Leuchten Ashoka (1981) und Tahiti (1981), sowie der Schreibtisch Tartar (1985) – Objekte, die in Kommunikation mit dem Betrachter treten und sich vom funktionalistischen Designansatz befreien sollten. 

 

Das bahnbrechende Designvokabular der Memphis-Entwürfe hatte sich in Sottsass‘ Werk jedoch schon seit den 1950er Jahren angedeutet. So entwickelte er bereits als künstlerischer Leiter des Möbelherstellers Poltronova (1958-1974) mittels expressiver Kombination von Farben und Strukturen eine für ihn typische Handschrift im Möbeldesign. 

 

Während seiner langjährigen Tätigkeit als Designer für Olivetti (ab 1957) entstanden legendäre Objekte wie die Schreibmaschine Valentine (1969), die zu einem Symbol des Pop-Designs wurde. 

 

Immer wieder versuchte Sottsass, den etablierten, bürgerlichen Geschmack mit poetischen und unkonventionellen Objekten herauszufordern. 

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